„Die Spielregeln des Lebens verlangen von uns nicht, dass wir um jeden Preis siegen, wohl aber, dass wir den Kampf niemals aufgeben.“

Viktor Frankl

Ab wann bin ich krank?

Psychotherapie bei Essstörungen

Gestörte Essverhalten sind ernsthafte Erkrankungen. Dabei ist der Umgang mit dem Essen und das Verhältnis zum eigenen Körper (oft sehr schwer) gestört. Wir unterscheiden Magersucht, Bulimie und die Binge-Eating-Störung (wiederkehrende unkontrollierte Essanfälle).

Wie beginnt eine Essstörung?

Essstörungen sind kompliziert und treten meist nicht in „Reinform“ auf. Typisch ist, dass die Betroffenen meist nicht bereit sind, offen und ehrlich darüber zu berichten. Deshalb ist es für Therapeuten wichtig, das krankhafte Geschehen in reine, Mischformen und sogenannte „nicht näher bezeichneten Essstörungen“ zu klassifizieren und diese dann entsprechend zu behandeln. 

Selbstverständlich ist nicht jede Person, die gern und viel oder eben eher weniger isst, ernsthaft krank. Auch ist nicht jede, die mit einer Diät abgenommen hat, magersüchtig. Jedoch können diese Verhaltensweisen – insbesondere die vielfältigen Formen der Diäten – der Einstieg in eine Essstörung sein. Der Übergang vom auffälligen zum krankhaften Essverhalten ist meist nicht sofort merkbar. Zudem haben die Erkrankten sehr ausgeklügelte Vertuschungsstrategien. Die Scham, das Essen nicht „im Griff“ zu haben, sitzt bei den meisten Menschen sehr tief.

Woran erkenne ich, dass ich essgestört bin?

Unsere „perfekte“ Gesellschaft macht es uns nicht leicht, Erstrebenswertes von Krankhaftem zu unterscheiden. Gesundes von Ungesundem. Stelle Dir zunächst diese Fragen: Bist Du beständig unzufrieden mit Deinem Gewicht oder Deiner Figur? Hast Du bereits eine oder wahrscheinlich mehrere Diäten ausprobiert? Bist Du ständig auf der Suche nach neuen Gewichtsabnahmemodellen, die „nunmehr ganz sicher“ Erfolg versprechen. Du kennst den Jo-Jo-Effekt und versuchst ihn dennoch immer wieder zu überlisten. Du isst permanent kontrolliert und verbietest Dir bestimmte Nahrungsmittel oder -gruppen. Du glaubst, haltlos und unkontrolliert, gar wertlos zu sein, während die anderen vermeintliche Erfolge bei der Gewichtskontrolle haben. Wenn diese Gedankenmuster für Dich zutreffen, wenn Du Dich tagtäglich damit beschäftigst und belastest, wenn Du Dich für eine(n) Versager(in) haltest, könntest Du Dich in eine krankhafte Essstörung verstrickt haben.

Wie kehre ich zu einem normalen Essverhalten zurück?

Der Weg zu einem normalen Essverhalten ist steinig. Bist Du bereit, ihn dennoch zu gehen? Du wirst das Resultat als befreiend in jeder Beziehung erleben. Du wirst Dein Wohlfühlgewicht ermitteln, Du wirst unverkrampft essen, auch mal über die Stränge schlagen und Dich selbst verzeihen können. Du wirst nicht mehr fremdbestimmt Regeln befolgen, die Dir den Lebensmut und vor allem die Lebensfreude rauben. Am Anfang der Fragen, die Du Dir selbst stellst, stehen diese: Was will genährt werden? Was änderte sich in meinem Leben, wenn ich zehn, zwanzig Kilo leichter wäre? Was passierte – im Falle einer Magersucht oder Bulimie – wenn ich zehn, zwanzig Kilo schwerer wäre? Was steckt hinter meiner „Gewichtigkeit“? Sei sie schwer oder zu leicht. Auch eine krankhafte Essstörung ist ein Symptom. Nicht die Ursache. Und die Ursache werden wir herausfinden. Hier kannst du mehr über meine Methode erfahren.